Wie zur Kommunalwahl versprochen, fordern wir wenigstens in einigen Kindergärten extralange Öffnungszeiten – für Eltern, die darauf angewiesen sind, um einer Erwerbsarbeit überhaupt nachgehen zu können. Leider fanden wir wie erwartet keine Unterstützung bei den Altparteien im Gemeinderat.
Die Leute müssen sehen, wie sie klarkommen. Als Alternative zu selbst verdientem Geld gibt es Sozialhilfe. Zu unserer prima Arbeit kann es keine sinnvolle Ergänzung geben. Das waren sinngemäß die Botschaften, die Bürgermeisterin Dr. Freundlieb am 28. Januar im Jugendhilfeausschuss des Gemeinderates für Mütter und Väter hatte, deren Chancen auf dem Arbeitsmarkt beispielsweise in der Gebäudereinigung, der Industriewartung, in Call-Centern, der Gastronomie, Logistik oder in Sicherheitsdiensten liegen.
Für gerade sie fordert die Mannheimer AfD-Fraktion ein Konzept zum schrittweisen Aufbau von Kitas welche mit speziellen überlangen Öffnungszeiten, also von Montag bis Samstag und zusätzlich von 6:00 morgens bis 20:00 Uhr abends geöffnet sind.
Damit will sich die Verwaltung, unter Zustimmung der anderen Fraktionen, gar nicht erst beschäftigen. Man verweist stattdessen auf die gute Absicht, den Anteil des Ganztagsangebotes zu erhöhen, auf Betriebskindergärten mit Arbeitszeit-angepassten Öffnungszeiten und auf Tagesmütter. Das sind Steine statt Brot für die Betroffenen, um die es geht.
An der Grenze zum Zynismus äußerte sich dazu die linksgrüne Allianz im Ausschuss: Sie kommentierte die Zwangslage von Eltern oder Alleinerziehenden mit anti-kapitalistischer Grundsatzkritik an Arbeitsplatzangeboten in Randstunden und an Wochenenden.