Lauter schlechte Plätze für Windmühlen

Zu den kleinen Freuden von Stadträten und Gruppierungen gehört es, gelegentlich im Lokalteil des MM vorzukommen. Natürlich darf man davon nicht zu viel erwarten. Der Frühere OB Widder pflegte zu sagen: “Hauptsache der Name ist richtig geschrieben.“ Wer weitergehende Erwartungen hat, hofft auf die Medienkompetenz der Leser.

Heute war im MM (S.14) folgendes zu lesen:

“Mit breiter Mehrheit gegen die Stimmen von Bürgerfraktion und Einzelstadtrat Julien Ferrat .. stellte der Gemeinderat auch die Weichen in Sachen Windenergie. Mit seiner breiten Zustimmung spricht sich das Gremium dafür aus, den Käfertaler Wald aus Gründen der Naherholung und des Landschaftsbildes nicht für Windenergie zur Verfügung zu stellen.“

Damit ist für Menschen ohne Medienkompetenz klar, dass die Naturfrevler von der Bürgerfraktion anscheinend eine Vorliebe für Windmühlen am Karlstern haben. Stimmt aber natürlich nicht. Medienkompetente lesen auch den nächsten Satz über den Mehrheitsbeschluss:

“Stattdessen sollen im Flächennutzungsplan des Nachbarschaftsverbandes .. Flächen nördlich der Autobahn 6 sowie im Westen der Friesenheimer Insel als Standorte für Windenergieanlagen in Frage kommen.“

Das ist es, was wir für verantwortungslosen Unsinn halten, und der Grund, weswegen wir gegen die Vorlage gestimmt haben. Erstens macht es keinen Sinn, Standorte für Windmühlen hier im Rheintal auszuweisen, wo aufs Jahr gesehen ziemlich wenig Wind weht. Aber auch für jede zusätzliche Windmühle, die nur stundenweise im Jahr Strom liefert, braucht es für Flauten ein weiteres konventionelles Backup für die Versorgungssicherheit, und die Risiken für die Netzstabilität wachsen auch. Die jährlichen Subventionen der Verbraucher für die sog. Erneuerbaren Energien liegen zurzeit bei ca. 28 Mrd. Euro.