Stimmen stinken nicht

OB ist zugegebenermaßen kein Job für Faulpelze. Work-Life-Balance gibt es erst wieder für Wahlverlierer und Pensionäre. Da steht es Dr. Kurz schon zu, auf seiner Facebook-Seite und auf seiner Website und auch auf mannheim.de ganz sachlich zu berichten, dass er am Samstag dem 21. März 2015 in der “Bombardier-Halle in Käfertal Gesellschafter und Sponsoren des Stadtmarketing begrüßte. Zusätzlich war er auch noch auf der Gewerbeschau Mannheim Nord.

Aber warum lässt er ganz bescheiden eine weitere Veranstaltung am gleichen Tag überall unerwähnt? Wo doch die Veranstalter schrieben, sie sei ein voller Erfolg gewesen: “Viele unterschiedliche Menschen kamen zusammen, hörten zwei interessante Vorträge zum Thema AfD und diskutierten am Nachmittag miteinander in drei verschiedenen Workshops.”

Richtig vermutet – bei uns war er nicht, sondern bei “Mannheim gegen Rechts”, einem linken und linksradikalen Sammelbecken von Aktivisten. Die eint wenig außer dem gemeinsamen Feindbild. Warum bekennt er sich nicht dazu, dass er seinen Samstagmittag geopfert hat, um am linken Rand auf Stimmenfang zu gehen?

Die Veranstaltung war wohl ziemlich zum Fremdschämen, und öffentlich war sie auch nicht. Geschlossene Gesellschaft. Nur mit namentlicher Anmeldung. Nicht einmal der linke rheinneckarblog.de wollte berichten. Die Veranstalter hatten anscheinend versucht, dessen Chefredakteur Prothmann als Zutrittsvoraussetzung einen ziemlich engen Maulkorb anzulegen. Keine Kameras, keine Aufnahmegeräte, keine Namensnennung, keine Teilnahme an den Workshops. Da ist er wohl gar nicht erst hingegangen (Facebook-Eintrag 20.03.15).

Was in den pressefreien Workshops diskutiert wurde, hätte uns schon interessiert. Ideen für Straftaten?

Wie sagte der römische Kaiser Vespasian? Stimmen stinken nicht? So ähnlich jedenfalls.